Aufgaben
Hauptarbeitsgebiet ist die wissenschaftliche Begleitung und Erforschung der natürlichen Wiederbesiedlung Deutschlands durch den Wolf. Ein Schwerpunkt der Arbeiten des LUPUS Instituts ist das Wolfsmonitoring, das in Sachsen im Auftrag der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), im engeren Sinne mit dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz (SMNG) für das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) durchgeführt wird. Im Südosten Brandenburgs (südl. der A15 und östlich der A13) erfolgen die Monitoringarbeiten im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Brandenburg.
Im Rahmen des Monitorings suchen die MitarbeiterInnen des Instituts aktiv auf Wegen oder Forststraßen nach Anwesenheitshinweisen von Wölfen, z.B. Kot (Losung) oder Spuren (Trittsiegel, Fährten) im Sand oder Schnee. Auf Basis der Funde werden dann an geeigneten Standorten automatisch auslösende Wildkameras, vor allem zum Nachweis von Welpen, eingesetzt. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist auch die Dokumentation und Bewertung von Hinweisen, die von der Bevölkerung gemeldet werden. Das deutschlandweit standardisierte Verfahren für die Bewertung von Wolfshinweisen sind hier die SCALP-Kriterien. Über die Jahre hat sich ein vom LUPUS Institut koordiniertes Netz von ehrenamtlichen Helfern etabliert, die regelmäßig ihre Funde weiter reichen.
Weitere Informationen zum Monitoring in Sachsen finden Sie auf der Webseite der Fachstelle Wolf sowie zum Monitoring in Deutschland auf der Webseite der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW).
Seit 2016 ist das LUPUS Institut Partner in der DBBW. Hauptaufgabe des Instituts ist es hier, die Naturschutzbehörden von Bund und Ländern fachlich zu Fragen von Wolfsmonitoring und Wolfsverhalten zu beraten und im Rahmen der DBBW-Webseite der Öffentlichkeit ein aktuelles und umfangreiches Angebot an Wissen über die Wölfe in Deutschland zur Verfügung zu stellen.
Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) arbeitete das LUPUS Institut bereits in verschiedenen Projekten mit. So war es beispielsweise 2009 gemeinsam mit weiteren Experten für große Beutegreifer an der Etablierung der Monitoringstandards für Wolf, Bär und Luchs in Deutschland beteiligt. Im Rahmen der Monitoringstandards wurde u.a. das Nationale Monitoringtreffen etabliert, welches seit 2009 jährlich im Herbst unter der Leitung des BfN bzw. der DBBW stattfindet und bei dem die deutschlandweite Datenlage zu Vorkommen und Populationsgröße von Wolf, Luchs und Bär in Deutschland zwischen den Bundesländern abgestimmt wird. Das LUPUS Institut stellt dort u.a. jährlich die Monitoringdaten aus Sachsen vor.
Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Fang von Wölfen zur telemetrischen Überwachung von Raumnutzung und Migrationsverhalten. In Einzelfällen erfolgt der Fang auch aus Gründen des Wolfsmanagements. Im Rahmen verschiedener Auftraggeber führt das LUPUS Institut seit 2004 in Sachsen, sowie 2011 in Sachsen-Anhalt und 2015 in Niedersachsen Besenderungen durch. Ausführliche Informationen zum aktuellen Landesbesenderungsprogramm in Sachsen finden Sie hier.
Für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) bewertet das LUPUS Institut seit 2013 deutschlandweit alle Wolfshinweise, die von MitarbeiterInnen der BImA auf ausgewählten Flächen der Bundeswehr, der Gaststreitkräfte, des Naturerbe Bund sowie weiterer BImA-Liegenschaften gesammelt werden und stellt sie als Statusberichte dem Auftraggeber zur Verfügung.
Zusammen mit der Wildnisschule Wildniswissen bietet das LUPUS Institut einmal im Jahr einen Lehrgang zur Dokumentation von Wolfshinweisen an. Hier haben MitarbeiterInnen der Naturschutzbehörden anderer Bundesländer und von diesen entsandte ehrenamtliche HelferInnen, die im Wolfsmonitoring aktiv sind die Möglichkeit, sich umfangreiches Wissen zum Wolfsmonitoring sowie zur Biologie und zum Verhalten von Wölfen anzueignen.
International ist das LUPUS Institut gut vernetzt. Es ist Partner im CEwolf Konsortium und über die Mitgliedschaft von Ilka Reinhardt in der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) vertreten. Als Auftragnehmer des Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz war es am sächsisch-tschechischen OWAD-Projekt beteiligt, in dessen Rahmen eine intensive Zusammenarbeit mit der Czech University of Life Sciences in Prag etabliert wurde, die weiter andauert.